Gute Gründe für agiles Software Development
09.11.2022
Das klassische Verfahren der Softwareentwicklung wird in den letzten Jahren mehr und mehr von agilen Verfahren wie bspw. Scrum abgelöst. Dies geschieht nicht ohne Grund: Zahlreiche Nachteile der althergebrachten Methoden können durch diese neue Arbeitsweise ausgeglichen werden.

Von vielen zu einem
Klassische Wasserfall-Projektorganisationen verfügen über eine Vielzahl von Rollen. Vor allem große Projekte werden in den wenigsten Fällen von nur einem Projektleiter bearbeitet, sondern häufig gibt es viele weitere Beteiligte: fachliche Projektleiter, mehrere Teil-Projektleiter, Business Analysten, technische Experten, Mitarbeiter der Fachabteilungen, disziplinarische Vorgesetzte der Projektmitarbeiter, Entwickler und Projekt Management Office-Mitarbeiter.
Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind im Projekt selten dezidiert festgelegt
Für bisherige Einkaufsprojekte hat dies zur Folge, dass ein fester Ansprechpartner fehlt, der über alle Aspekte des Projekts Auskunft geben und die Verantwortung für alle Themen übernehmen kann.
Für jedes Thema – wie einzelne Leistungsbeschreibungen, kaufmännische Verantwortung oder Dienstleistersteuerung nach Abschluss des Vertrags – sind oftmals unterschiedliche Personen zuständig. Im Zweifelsfall sind zudem verschiedene Meinungen und Ansichten zu berücksichtigen. Das Sprechen mit einer gemeinsamen Stimme zum Dienstleister, von der alle profitieren, wird erschwert und somit wird auch die Verhandlungsmacht des IT-Einkaufs gegenüber einem eingesetzten Dienstleister stark vermindert.
Eine agile Projektgestaltung reduziert diese komplizierte Struktur auf eine vereinfachte Projektorganisation
Für Scrum typisch sind drei Rollen:
- Product Owner
- Scrum Master
- Development Team
Product Owner
Der Product Owner ist eine einzelne Person, die für die Wertmaximierung des Produkts und die Arbeit im Entwicklungsteam verantwortlich ist. Er vermittelt, wie wichtig das Projekt für die Organisation ist und repräsentiert die Kundensicht.
Darüber hinaus liegt das Product-Backlog-Management in seiner Verantwortung. Der Product Owner darf als einzige Person eine Änderung in der Priorisierung des Product Backlogs vornehmen und ist dafür rechenschaftspflichtig. Damit der Product Owner diese Entscheidungen treffen kann, muss er Kompetenzen von der Organisation übertragen bekommen haben.
Scrum Master
Der Scrum Master ist in der Organisation als Leiter und Coach tätig, um so das Entwicklerteam methodisch zu unterstützen. Er ist der direkte Ansprechpartner bei Problemen und gewährleistet die optimale Zusammenarbeit im Team.
Development Team
Das Development Team ist für die Erstellung des Produktinkrements zuständig und besteht optimalerweise aus drei bis neun Personen. Die Zusammenarbeit im Team ist durch Selbstorganisation und Interdisziplinarität geprägt, alle Teammitglieder können alle Aufgaben bearbeiten. Die Rechenschaftspflicht für die Entwicklungsleistungen obliegt dem ganzen Team.
Die Rolle des Product Owners erleichtert die Arbeit des IT-Einkaufs, da dieser jetzt einen direkten Ansprechpartner für alle Belange in der Beschaffung agiler Entwicklungsleistungen hat.
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